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Kultur

Die Ballettschule Eva Gasser wagt es, in Uster zu träumen

Ein Jahr Planung, 174 Tänzerinnen und Tänzer, unzählige Stunden harter Arbeit. Das Ergebnis: eine spektakuläre Ballettaufführung, die das Publikum in eine Traumwelt entführt.

Die Tänzerinnen lassen die Traumwelt auf der Bühne lebendig werden.

Foto: Simon Grässle

Die Ballettschule Eva Gasser wagt es, in Uster zu träumen

Tanzaufführung im Stadthofsaal

Mit ihrer neuen Produktion «Wo unten oben ist» entführen 174 Tänzerinnen und Tänzer der Ballettschule Eva Gasser in Uster das Publikum in eine Welt voller Fantasie und Abenteuer.

Moritz Hegglin

Elegant tanzt die junge Frau mit ihrer Schildkröte durch das Kinderzimmer. «Wollen wir ins Land deiner Träume reisen?», fragt das Tier. Die junge Frau nickt. Die Szenerie verändert sich, aus dem Kinderzimmer wird nun eine dürre Wüstenlandschaft. Die Schildkröte und die junge Frau sind in der Traumwelt angekommen.

Die Träume, welche die Ballettschule Eva Gasser während ihrer Produktion «Wo unten oben ist» präsentiert, sind vielfältig. Die 174 Tänzerinnen und Tänzer schwingen sich über Piratenschiffe, werden zu Einhörnern mit Raketenantrieb und lassen Pinguine regelrecht über die Bühne schweben.

Bei der Ballettschule Eva Gasser sieht das Träumen während ihrer Show ganz einfach aus. Man wird regelrecht in den Bann der «Cool Cats» oder der Ameisen, welche auf Zehenspitzen laufen, gezogen. Doch dass hinter diesem Traum viel mehr steckt, beweist Eva Gasser: Ein ganzes Jahr lang hatte sie diese Show geplant und auf die Beine gestellt.

Ein grosser Brocken Arbeit

«Die Idee für diese Tanzaufführung kam mir etwa vor einem Jahr», erzählt Gasser. Damals sei sie auf einem Spaziergang gewesen und habe darüber philosophiert, wie unterschiedlich phantasievolle Kinder sich ausdrücken.

«Es gibt Kinder, die zeigen ihre Kreativität durchs Zeichnen oder das Geschichtenerzählen – oder eben auch durch das Tanzen», führt sie weiter aus. «Ich wusste, ich will etwas zum Thema Traum und Phantasie machen.»

Eva Gasser, Inhaberin und Leiterin der Ballettschule Uster.
Tanzlehrerin Eva Gasser führt ihre Schülerinnen mit Leidenschaft durch die Welt des Balletts.

Sobald die Idee zur Aufführung stand, musste es schnell gehen. Denn die Bühne des Stadthofsaals in Uster muss man ein Jahr im Vorhinein reservieren, und «es braucht auch viel Zeit, so ein Projekt zu entwickeln».

Aus Zeichnungen wurde Realität

Ähnlich wie das Mädchen in der Vorführung musste Gasser ihre Ideen zu Beginn des Projekts aufzeichnen. «Auf einem Storyboard visualisierte ich die ganze Geschichte», erinnert sie sich. Und sowohl die Bilder des Mädchens als auch die Skizzen der Tanzlehrerin wurden zur Realität.

Während das Kind jedoch mit ihrer Schildkröte mühelos von einer Traumwelt in die andere wechselt, musste Gasser ihre Schritte genau planen.

«Als die Geschichte stand, musste ich die Musik für jede Szene aussuchen und danach mit den Tanzlehrern besprechen, zu welcher Altersgruppe welche Tanznummer passt.» Denn in ihrer Ballettschule gibt es Tänzerinnen und Tänzer zwischen 6 und 20 Jahren.

AC/DC-Tanznummern und Volkstanz

Für die Kinder und Jugendlichen ging es von da ans Proben ihrer Auftritte. «Ich habe den Tanzlehrern nur die Musik und das Thema vorgegeben, den Rest habe ich ihnen überlassen», erklärt Gasser. Dies merkt man während der Aufführung. So wechseln rockige AC/DC-Tanznummern mit sizilianischem Volkstanz. Sowohl die Musik als auch die Stile überraschen immer wieder.

Auch die Kostüme sind vielfältig und farbenfroh. «Sie aufzutreiben, dauerte lange. Zuerst mussten wir sie im Internet heraussuchen. Und kamen sie dann an, waren sie entweder zu gross oder zu klein. Es war ein Tohuwabohu.»

Mittlerweile ist jedoch alles zusammengekommen. Die Kostüme sitzen, die Tanzschritte passen. Und so kann auch Eva Gasser etwas durchatmen: «Ich freue mich nun wahnsinnig auf die Aufführungen – das wird fantastisch.»

Drei Auftritte hintereinander

Die Tänzerinnen und die Tänzer freuen sich auf die Aufführung. Auch wenn die Jüngeren unter ihnen leise zugeben: «Ich bin schon ein wenig nervös.» Doch sie alle folgen dem Ratschlag der Schildkröte und träumen von einer grossen, gelungenen Show und weit darüber hinaus.

«Später will ich eine Ballett- und Schauspielkarriere machen», träumt Elina Weber. Auch ihre Kolleginnen wollen weiterhin das Tanzbein schwingen. Ronja Sidler erzählt, dass sie später eigene Choreografien kreieren wolle.

Doch die ersten Schritte ihrer Karriere machen sie bei der Aufführung in Uster. Danach geht es, ähnlich wie im Ballett, Schritt für Schritt weiter. Zum Glück liegt das den jungen Balletttänzerinnen.

An diesen Tagen geht «Wo unten oben ist» in Uster über die Bühne des Stadthofsaals:

Freitag, 31. Januar, 19 Uhr (Premiere)

Samstag, 1. Februar, 17 Uhr

Sonntag, 2. Februar, 15 Uhr

Weitere Informationen gibt es unter ballettschuleuster.ch.

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