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Kultur

Mit der Villa Wellentanz wollen sie sich um die Kultur in Wila kümmern

Jean-Pierre Kousz und Ursula Münch haben vor bald einem Jahr die Villa Wellentanz eröffnet. Die beiden Neu-Wilemer sehen sich dabei auch als Mäzene.

Jean-Pierre Kousz und Barbara Münch betreiben seit fast einem Jahr die Villa Wellentanz in Wila.

Foto: PD/Bettina Schnider

Mit der Villa Wellentanz wollen sie sich um die Kultur in Wila kümmern

Konzerte im kleinen Rahmen

Im ehemaligen Therapiebad Wellentanz in Wila finden seit einem Jahr diverse Veranstaltungen statt. Mit dem Start sind die Betreiber zufrieden, sehen aber noch Luft nach oben.

Ein Raum für Ideen. So betitelten Barbara Münch und Jean-Pierre Kousz ihre Pläne für das ehemalige Therapiebad Wellentanz in Wila. Vor etwas über einem Jahr haben die beiden das Wohnhaus samt Bad gekauft und Letzteres umgebaut.

Wo früher Babyschwimmen oder Wasser-Shiatsu stattgefunden haben, steht nun ein multifunktionaler Raum, der bisher vor allem für kleinere Konzerte genutzt wurde. Knapp ein Jahr seit der ersten Veranstaltung zieht Jean-Pierre Kousz ein positives Fazit: «Das Angebot wurde sehr gut aufgenommen.»

Den beiden Betreibern der Villa Wellentanz ist es ein grosses Anliegen, das kulturelle Angebot im Tösstal zu erweitern. «Wir wollen uns auch um die Kultur in Wila kümmern», sagt Kousz.

Kousz und seine Partnerin Barbara Münch betreiben die Villa Wellentanz, wie sie selber sagen, aus Freude an der Sache. «Es macht uns viel Spass, die Veranstaltungen zu organisieren.» Dies tun die beiden in ihrer Freizeit. Sie arbeitet als Audiologin, er betreibt eine Firma, die Livestreams von Veranstaltungen durchführt.

«Etwas Mäzenatentum»

Die Villa Wellentanz ist ein Herzensprojekt – Geld verdienen tun die beiden damit nicht, im Gegenteil. «Pro Veranstaltung zahlen wir bisher etwa 500 Franken drauf», sagt Jean-Pierre Kousz.

Die Konzerte sind jeweils gratis, es gibt für die Künstlerinnen und Künstler eine Kollekte. Wenn nötig, bessern die beiden Betreiber diese auf. «Das ist durchaus auch etwas Mäzenatentum.»

Das Programm der Villa Wellentanz richten er und Barbara Münch vor allem an ihren eigenen Interessen aus. «Wir haben sicher eher viel Klassik.»

Ein besonderes Highlight war aber beispielsweise der Auftritt von Hamp Goes Wild im Mai, der das Publikum mit Rock’n’Roll und Boogie-Woogie begeisterte. «Dort war der Saal wirklich ‹pumpenvoll›», freut er sich. «Und im November beehrt uns Pianist Cris Conz. In so kleinem Rahmen ist das wohl selten zu erleben.»

Man sieht Personen an einem Konzert.
Hamp goes Wild begeisterte das Publikum im vergangenen Frühling.

Musikalisch wagen die beiden im kommenden Winter etwas Neues: Im Februar ist das erste Metal-Konzert geplant.

Was die Tonhalle nicht bieten kann

Mit dem Besucheraufkommen ist der Neu-Wilemer bisher aber zufrieden. Bei den knapp zehn Konzerten fanden in der Regel 20 bis 30 Personen den Weg ins Gassacker-Quartier. «Klein, aber fein», scheint das Motto zu sein – und allzu gross ist der Raum im ehemaligen Therapiebad sowieso nicht.

«Wir können aber das bieten, was die Tonhalle beispielsweise nicht kann», sagt Kousz. Nach dem Konzert schätzen die Besucherinnen und Besucher jeweils den Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern. «Und auch für diese ist es eine gute Erfahrung, mit dem Publikum in Kontakt zu treten.»

Das Angebot hat sich in der Szene bereits herumgesprochen. Kousz und Münch erhalten auch viele Anfragen von Musikern, die gerne in der Villa Wellentanz auftreten würden. Dabei sind die beiden durchaus wählerisch, die Qualität ist ihnen wichtig. «Wir haben hier kein zweitklassiges Kulturprogramm», betont Kousz.

Besonders schön seien die Momente, wenn die Musikerinnen und Musiker in der Villa vorbeischauen, um sich mit der Räumlichkeit vertraut zu machen. «Dann haben wir jeweils ein kleines Privatkonzert», freut sich der Konzertveranstalter.

Wilemer fehlen noch

Auch wenn der Start in die neue Ära der Villa geglückt ist, will Kousz das Angebot noch ausbauen. Der «Raum für Ideen» soll nicht nur Konzertsaal sein. Im «Wellentanz» könnten Externe Kurse anbieten, beispielsweise Yoga-Lektionen.

Auch bei den Konzerten hat er einen Wunsch: «Es dürften noch etwas mehr Personen aus Wila kommen.» Er schätzt, dass bisher erst rund ein Drittel der Besucherinnen und Besucher aus dem Dorf stammen.

«Es ist doch praktisch, wenn man zu Fuss an ein Konzert kommen kann.» Er hofft, dass sich das Angebot weiter herumspricht. «Wer nicht kommt, der verpasst etwas.»

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