Abo

Gesundheit

Kommission hinterfragt Vereinbarung mit Spitex Bachtel wegen hoher Kosten

Die Fachkommission verlangt, dass der Stadtrat die Leistungsvereinbarung prüft. So geht es nun weiter.

Die Leute wohnen länger zu Hause, damit passt sich auch das Arbeitsfeld der Spitex an. Die Fachkommission II will die Leistungen jetzt überprüfen. (Symbolbild)

Foto: Pixabay

Kommission hinterfragt Vereinbarung mit Spitex Bachtel wegen hoher Kosten

Postulat im Wetziker Parlament

Die Spitex Bachtel ist die grösste Spitex in Wetzikon – und verrechnet höhere Kosten als andere Organisationen. Die Fachkommission II will, dass die Stadt über die Bücher geht.

Christoph Wachter (SP) wählte seine Worte mit Bedacht: «Es geht hier nicht um eine Diskreditierung der Spitex Bachtel», hielt der Präsident der Fachkommission II am Montagabend im Wetziker Parlament fest.

Offenbar hatte ein Postulat aus seinen Reihen bei der grössten Spitex der Stadt für Unmut gesorgt. Die Kommission will nämlich die Leistungsvereinbarung mit dieser überprüfen.

Diese Vereinbarung besteht seit 2016. «Unverändert», wie Wachter betont. Es sei Aufgabe seiner Kommission, hier genau hinzuschauen. «Die Pflegelandschaft hat sich seither verändert.» Der Fokus liege zunehmend auf altersgerechtem Wohnen und weg von Alters- und Pflegeheimen. Damit ändert sich auch das Arbeitsfeld der Spitex.

Höhere Preise für Hauswirtschaft

Denn das Pflegegesetz sieht vor, dass die Restkosten von Spitex-Organisationen mit Leistungsauftrag durch die Gemeinden zu tragen sind. Hier geht es um Kosten, die nicht von der Krankenkasse oder den Klienten übernommen werden müssen.

«Die Spitex Bachtel verrechnet höhere Restkosten als die anderen Spitex-Organisationen ohne Leistungsauftrag», führte Wachter aus.

Laut ihm geht es dabei um einen Betrag von zirka 50 Franken pro Arbeitsstunde. Die Kommission kann jedoch nicht nachvollziehen, wie dieser höhere Preis zu rechtfertigen ist.

Auch zahlt die Stadt die Hälfte der Kosten besagter Spitex für nicht pflegerische Leistungen, beispielsweise in der Hauswirtschaft. «Andere Leistungserbringer rechnen diese Dienstleistung direkt mit dem Klienten ab und erbringen diese deutlich günstiger als die Spitex Bachtel», betonte Wachter und brachte ein Rechenbeispiel.

So kostet eine Stunde Hauswirtschaft bei der Spitex Polysan in Wetzikon 45 Franken, eine Stunde Hauswirtschaft bei der Spitex Bachtel 76 Franken, wobei die Stadt und der Klient jeweils 38 Franken bezahlen.

Braucht es eine Ausschreibung?

Die Stadt plant, etwa drei Viertel des Spitex-Budgets – rund 3,2 Millionen Franken – für die Spitex Bachtel aufzuwenden. Die Kommission hinterfragt deshalb die Vereinbarung.

In ihrem Postulat schreibt sie: «Die Vergabe der Leistungsvereinbarung an die grösste Spitex in der Stadt führt letztlich zu höheren Kosten, da für alle von der Spitex Bachtel AG in Wetzikon geleisteten Pflegestunden entsprechende Restfinanzierungskosten seitens der Stadt erbracht werden müssen.»

Das betreffe dann nicht nur die Pflegestunden, die durch die Vereinbarung besonders geschützt seien, wie Notfälle oder weite Anfahrtswege. Deshalb will die Kommission, dass die Stadt die Leistungsvereinbarung prüft und abklärt, ob nicht sogar eine öffentliche Ausschreibung nötig ist.

Wachter hat das Postulat der Fachkommission am Montagabend lediglich begründet, es fand keine Debatte statt. Der Stadtrat hat nun zwei Monate Zeit, Stellung dazu zu beziehen. Erst danach entscheidet das Parlament, ob es das Postulat überweisen will. Dann müsste der Stadtrat innert neun Monaten Bericht erstatten.


> > Lesen Sie hier mehr über die Parlamentsdebatte zum Migros-Provisorium auf dem Areal Färberwisen.


Abo

Möchten Sie weiterlesen?

Liebe Leserin, lieber Leser

Nichts ist gratis im Leben, auch nicht Qualitätsjournalismus aus der Region. Wir liefern Ihnen Tag für Tag relevante Informationen aus Ihrer Region, wir wollen Ihnen die vielen Facetten des Alltagslebens zeigen und wir versuchen, Zusammenhänge und gesellschaftliche Probleme zu beleuchten. Sie können unsere Arbeit unterstützen mit einem Kauf unserer Abos. Vielen Dank!

Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

Sie sind bereits Abonnent? Dann melden Sie sich hier an

Digital-Abo

Mit dem Digital-Abo profitieren Sie von vielen Vorteilen und können die Inhalte auf zueriost.ch uneingeschränkt nutzen.

Sind Sie bereits angemeldet und sehen trotzdem nicht den gesamten Artikel?

Dann lösen Sie hier ein aktuelles Abo.

Fehler gefunden?

Jetzt melden.