Gesellschaft

Mit Schwalbe und Fisch

Urbane Kunst sorgt für Farbtupfer in Volketswil

Die Gemeinde Volketswil geht gegen die Asphaltwüste vor dem Gemeindehaus vor. Mit Pflanzen, Sitzgelegenheiten und neuerdings auch Spraydosen.

Mit Dutzenden Spraydosen sagt Künstler Alex Hohl den grauen Flächen auf dem Gemeindehausplatz den Kampf an.

Foto: Fiorella Koch

Urbane Kunst sorgt für Farbtupfer in Volketswil

Die Gemeinde Volketswil geht gegen die Asphaltwüste vor dem Gemeindehaus vor. Mit Pflanzen, Sitzgelegenheiten und neuerdings auch Spraydosen.

Der Gemeinderat ist es leid, dass der Gemeindehausplatz von Asphalt und Beton dominiert wird. Das soll sich mit einem Objektkredit über 130’000 Franken nun ändern. In den vergangenen Wochen wurden Lounge-Tische aufgestellt und die bestehenden Sitzmodule aufgewertet sowie bepflanzt.

Seit vorletztem Montag ist auch ein Künstler am Werk: Der Zürcher Alex Hohl besprayt den Brunnen, den Trinkbrunnen und den Abgang zur Tiefgarage in realistischer, bunter Streetart.

Alex Hohl kniet vor seiner Streetart.
Der Zürcher Alex Hohl ist in der Kunstszene für seine realistische Streetart bekannt.

«Bei der Gestaltung wurde mir viel kreative Freiheit gelassen», sagt er. Vorgaben habe es lediglich für einzelne Motive wie die Blätter mit Wassertropfen oder das Gemeindewappen gegeben.

Also entschied er sich für Blumen und Fische beim Brunnen. «Das Design soll modern, aber fein sein. Viele Menschen finden Blumen ansprechend – und ich finde sie einfach ‹lässig›.» Die Blumenmotive wiederholen sich auch beim Tiefgaragenabgang. Im Hintergrund ist das Wappen zu sehen, allerdings in abstrakter Form, wie Hohl erklärt. Das schwarz-weisse Schachbrettmuster wirkt dreidimensional, und die Schwalbe fliegt lebensecht über einen bewölkten Himmel.

Sprayen mit guten Rückmeldungen

Der Himmel in der Realität ist aber nicht bewölkt. Seit dem 16. Juni arbeitet Alex Hohl von 8 bis 18 Uhr unter der meist gleissenden Sonne. «Es ist brutal heiss, die Hitze ist gnadenlos.» Er zeigt auf seinen gebräunten Arm. «Und der Platz heizt sich wegen des Asphalts noch zusätzlich auf.»

Zum Glück bringt eine Volketswilerin ihm und seinem Künstlerkollegen Patrick Wehrli, der ihn unterstützt, in einem Korb etwas Kühles zu trinken. «Ich habe euch von meiner Wohnung aus gesehen», sagt sie. «Deshalb habe ich ein Getränk mit Kräutern von meinem Balkon vorbereitet.»

Während ihrer Arbeit seien sie oft angesprochen worden, sagt Hohl. «Die Leute zeigen sich sehr erfreut. Die Rückmeldungen waren bis jetzt nur positiv.» Auch der Gemeinderat sei zufrieden. Wenn die Streetart fertig ist, wird sie von einem Maler mit Graffitischutz übermalt.

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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