Wo sollen die Katholiken aus Kyburg und Weisslingen zugehörig sein?
Kirchgemeindeversammlungen entscheiden
An zwei Kirchgemeindeversammlungen im September wird darüber entschieden, ob die Katholiken aus Weisslingen und Kyburg weiterhin zur Kirchgemeinde Zell oder künftig zu jener von Illnau-Effretikon gehören.
Zu welcher Kirchgemeinde sollen die Katholikinnen und Katholiken aus Weisslingen und Kyburg künftig gehören? Aktuell sind sie noch Teil der Kirchgemeinde Zell. Diese befindet sich jedoch schon seit Längerem in Aufruhr – seit über einem Jahr gibt es keine Kirchenpflege, ein Sachwalter hat ihre Aufgaben übernommen.
Doch nun ist für die Kyburger und die Weisslinger Katholiken ein Wechsel nach Illnau-Effretikon absehbar. Ende September finden zwei ausserordentliche Gemeindeversammlungen in den beiden Kirchgemeinden statt.
Die Situation um die Grenzbereinigung des Gemeindeteils Kyburg sei unbestritten, heisst es aus einer Medienmitteilung der Kirchgemeinden Zell und Illnau-Effretikon.
Die noch bis vor neun Jahren selbständige Politische Gemeinde Kyburg ist schon seit 2016 Teil der Gemeinde Illnau-Effretikon. Nun soll auch die Katholische Kirchgemeinde nachziehen.
Anders präsentiere sich die Situation in Bezug auf den Übertritt der Katholiken aus der Gemeinde Weisslingen von Zell zu Illnau-Effretikon. Anstoss dazu sei vor allem die angedachte Fusion der Kirchgemeinden Zell und Turbenthal, der ein grosser Teil der Gemeindemitglieder in Weisslingen nicht folgen möchte. Denn die meisten Weisslinger bevorzugen einen Anschluss an die Kirchgemeinde Illnau-Effretikon.
Eine Umfrage in diesem Sommer habe dies bestätigt, steht in der Mitteilung: 75 Prozent der Stimmberechtigten befürworten den Übertritt.
Formalitäten ausgearbeitet
Mittlerweile haben der Sachwalter der Kirchgemeinde Zell und die Kirchenpflege der Kirchgemeinde Illnau-Effretikon den Übertritt von Katholisch-Weisslingen zu Illnau-Effretikon vertraglich ausgearbeitet.
Der finanzielle Verlust, der dabei entstünde, sei zwar nicht unbedeutend, doch er könne nicht allein auf die Steuerzahler abgewälzt werden. «Dies wäre keine Grundlage für eine kirchliche Gemeinschaft», heisst es in der Mitteilung.
Da der Wechsel dem Wunsch einer Mehrheit der Katholikinnen und Katholiken in Weisslingen entspreche, bilde er aber die tatsächliche Orientierung der Gemeinde ab.
Deshalb befürworten ihn sowohl die Kirchenpflegen der Kirchgemeinden Zell und Illnau-Effretikon, die Pfarreiverantwortlichen der Pfarreien St. Antonius Kollbrunn und St. Martin Illnau-Effretikon als auch das Generalvikariat des Kantons. «Die Kirchenpflegen sind zuversichtlich, bei den Stimmberechtigten beider Gemeinden die notwenigen Mehrheiten zu finden.»
Bei einer Annahme durch die Kirchgemeindeversammlung vom 25. September in Zell und jene vom 27. September in Illnau-Effretikon könnten die Grenzbereinigungen per 1. Januar 2025 in Kraft gesetzt werden. Dazu bedürfte es allerdings noch der Genehmigung des Synodalrats.