SBB schliessen gleich vier Schalter im Oberland
Massiver Abbau
Das Angebot an Schaltern der SBB dünnt sich im Zürcher Oberland immer mehr aus. Auf das nächste Jahr verschwinden gleich vier Standorte.
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) geben in Absprache mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) an vier Standorten im Zürcher Oberland ihre Schalter per 1. Januar 2025 auf. Betroffen sind die sogenannten Reisezentren in Bauma, Bubikon, Pfäffikon und Wald. Billette können dort künftig nur noch selbständig gelöst werden, wie die SBB in einer Medienmitteilung schreiben.
«Die SBB haben den Auftrag, mit den öffentlichen Mitteln wirtschaftlich und haushälterisch umzugehen», begründen die SBB ihren Entscheid. An kleinen Bahnhöfen sei die Anzahl an Kundinnen und Kunden weiter stark zurückgegangen. Bei mittleren und grossen Standorten hingegen habe der Wunsch nach persönlicher Beratung für komplexere Anliegen dafür zugenommen.
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Bei den vier betroffenen Schaltern im Oberland sind gemäss den SBB die Frequenzen und Billettverkäufe sehr tief. Die SBB verweisen darauf, dass der Kauf von Billetten auch an Standorten ohne Schalter weiterhin möglich bleibt. An den Bahnhöfen stünden dafür Automaten. Über die Telefon-Hotline helfen die SBB auch bei Fragen. Der 24-Stunden-Service kostet allerdings 8 Rappen pro Minute. Weiterhin sei der Bezug von Billetten über die Website oder die App der SBB möglich.
Mit den Schliessungen der vier Schalter reduziert sich das Angebot im Zürcher Oberland um 40 Prozent. Das Tösstal muss ganz auf eine persönliche Beratung am Schalter verzichten. In der ganzen Region gibt es nur noch sechs Bahnhöfe mit Bedienung. Das sind Dübendorf, Effretikon, Rüti, Schwerzenbach, Uster und Wetzikon.
Während die SBB das Serviceangebot an den genannten Standorten abbauen, erhält das Reisezentrum in Uster eine Auffrischung. Die Erneuerung soll aber erst 2026 erfolgen.
Seit 2022 wurden in der Region Zürich bereits die Schalter im Flughafen, in Meilen, Uzwil, Zürich-Enge und Zürich HB erneuert. Aktuell betreiben die SBB im Gebiet des ZVV noch 29 bediente Schalter.
Sinkender Billettverkauf über Schalter und Telefon-Hotline
Wie die SBB schreiben, sind im Jahr 2019 noch 10 Prozent der Billette an Schaltern oder per Telefon bezogen worden. Anfang 2024 waren es nur noch 4 Prozent. Mit den Schliessungen von Schaltern reagieren die SBB auf die veränderten Kundenbedürfnisse, wie der Verkehrsdienstleister in einer Mitteilung schreibt.