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Gesellschaft

Der Hofladen Platte in Bubikon steht vor dem Aus

Der Shop hatte sich schon länger nicht mehr gerechnet. Doch nicht nur die wirtschaftlichen Gründe führten zum Aus.

Der Hofladen Platte in Bubikon muss schliessen.

Bild: Züriwerk, Fotomedia Morgenegg

Der Hofladen Platte in Bubikon steht vor dem Aus

Stiftung Züriwerk schliesst Hofladen

Kleine Verkaufsbetriebe haben es heutzutage schwer. So auch der Hofladen Platte, der sich von seinem bisherigen Modell verabschieden und den Mitarbeitenden eine Alternative bieten muss.

Die Stiftung Züriwerk wurde auf dem Areal Platte gegründet. Dort befindet sich neben Wohngemeinschaften, Ateliers und der Naturwerkstatt auch der Hofladen Platte.

Als 2014 dieser eingeweiht wurde, sei man sich bewusst gewesen, dass ein kleiner Betrieb viele Herausforderungen mit sich bringe, meint Andrea Kaufmann, die Geschäftsbereichsleiterin Betriebe der Stiftung.

Kleine Betriebe mit Frischprodukten hätten es wegen der geringen Gewinnmarge im Wettbewerb sowieso schwer. Ende Januar 2024, zehn Jahre später, wird der Betrieb, so wie man ihn kennt, geschlossen.

«Ein bedauerlicher Entscheid», meint Kaufmann, «denn es ging dabei nicht nur darum, eine Einkaufsmöglichkeit zu schaffen. Es war auch wichtig, dass Menschen in Kontakt treten können.»

Ausserdem bietet der Hofladen Platte verschiedene Arbeitsplätze für beeinträchtigte Menschen an, sei es in der Bäckerei, als Floristin oder Verkäufer.

Ein bedauerlicher Entscheid. Es war wichtig, dass Menschen in Kontakt treten.

Andrea Kaufmann

Konfi, Salz oder Teemischungen werden in der Naturwerkstatt des Areals hergestellt und im Laden verkauft. So wie Stücke aus den Ateliers oder frische Produkte direkt vom Hof. Alles handgemacht, alles vor Ort. Das frische Brot kam direkt aus der Backstube im Hofladen, und die Floristik schmückte Blumengestecke.

Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen

In den letzten Jahren machte sich jedoch ein Ertragsdefizit spürbar, das langfristig nicht mehr getragen werden konnte. Der wirtschaftliche Aspekt sei der Hauptgrund für die Schliessung.

Ein anderer sei, dass es immer schwieriger wurde, beeinträchtigte Menschen zu finden, die im Hofladen arbeiten wollten.

«Das lag einerseits an den hohen Anforderungen an das Verkaufspersonal und letztlich auch an der abgeschiedenen Lage des Hofladens», meint Kaufmann. Das Problem äusserte sich also auf verschiedenen Ebenen, wirtschaftlich wie auch organisatorisch.

Die Schliessung betrifft insgesamt acht Mitarbeitende. Vier davon mit und vier davon ohne Beeinträchtigung. Im Ladenbetrieb wird im Verkauf gearbeitet, in der Backstube oder in der Floristik. Eine genau gleiche Stelle wie beispielsweise in der Floristik oder im Verkauf könne künftig nicht mehr angeboten werden.

Die Betroffenen müssen sich umorientieren. Die Suche treten sie aber nicht allein an, sondern werden stets von der Stiftung begleitet.

Züriwerk will Mitarbeitende behalten

«Wir können und wollen alle weiterbeschäftigen. Die Frage ist, ob wir das passende Angebot haben», ergänzt Andrea Kaufmann. Menschen mit Beeinträchtigungen an geschützten Arbeitsplätzen sollen selbst bestimmen, wo sie tätig sein wollen.

Etwas komplexer sei es jedoch bei den vier agogischen Fachkräften. Auch diese Stellen gäbe es dann so nicht mehr, aber man wolle die Fachpersonen nach Möglichkeit intern weiterbeschäftigen.

«Wir haben 265 Vollzeitstellen in der Stiftung. Es gibt daher immer wieder Fluktuationen, und somit können wir diesen Personen hoffentlich eine andere Stelle innerhalb unserer Stiftung anbieten.»

Kaufmann ist zuversichtlich. Ihr liegt viel daran, die Fachkräfte behalten zu können.

Das Areal Platte ist dank den Wohngemeinschaften, den Ateliers und den diversen Arbeitsplätzen ein lebendiger Ort. Und die Produkte, die auf dem Areal hergestellt werden, sollen dort auch weiterhin verkauft werden. Zurzeit bemühe man sich um eine Alternative. Wie genau diese aussehe, wisse man noch nicht.

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