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Gesellschaft

«Es gibt keine einfachen Lösungen»

Immer weniger Menschen möchten in Gastrobetrieben arbeiten.

Mirjam Wüthrich ist Leiterin des Geschäftsfelds Tourismus bei der Standortförderung Zürioberland.

Foto: PD

«Es gibt keine einfachen Lösungen»

Motiviertes Personal fehlt

Die Tourismusbranche der Region setzt sich mit dem Fachkräftemangel auseinander: Gastrobetriebe haben es schwer, gutes Personal zu finden.

Im Gespräch erzählt Mirjam Wüthrich, wie man in der Region das Problem der fehlenden Mitarbeitenden in Restaurants und bei beliebten Ausflugszielen angehen kann – und was die Standortförderung Zürioberland konkret dagegen unternimmt. Wüthrich leitet das Geschäftsfeld Tourismus – die Thematik ist ihr bekannt.

Wo bemerkt die Standortförderung Zürioberland den Personalmangel?

Wir sprechen regelmässig mit den Mitgliedern über ihre Herausforderungen, dabei ist der Fachkräftemangel häufig ein Thema: Die Mitarbeitenden bevorzugen eine Anstellung als Aushilfen, oder sie bleiben nur für kurze Zeit in einem Betrieb.

Was macht die Thematik mit der Region?

Nach der Covid-Pandemie stehen die Gastronominnen und Gastronomen vor zahlreichen Herausforderungen: Neben den fehlenden Mitarbeitenden haben sich beispielsweise die Preise erhöht und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden verändert. Dies führt nach dem Stillstand während zweier Jahre zu einer Häufung bei den Pächterwechseln. Gleichzeitig sind ein starker Zusammenhalt zwischen den Betrieben und der Wille zur Zusammenarbeit und zu Veränderungen spürbar.

Warum möchten die Leute nicht mehr in der Gastronomie arbeiten?

Das ist eine schwierige Frage, die meines Wissens die ganze Branche umtreibt. Wir sind mit unseren Mitgliedern im Gespräch und dabei, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich aber noch nicht über mögliche Ursachen spekulieren.

Was könnte man gegen den Personalmangel in Gastrobetrieben unternehmen?

Eine einfache Lösung gibt es sicherlich nicht, da die Gründe vielfältig sind. Neue Konzepte, mehr Wertschätzung und Aufstiegsmöglichkeiten für Mitarbeitende könnten jedoch zur Entschärfung der Situation beitragen.

Gibt es etwas, das die Standortförderung Zürioberland konkret tun kann?

Am Zürioberland Forum vom 15. Juni widmen wir uns neuen Arbeitsformen bei Stellen mit Präsenzcharakter, und im hauseigenen Magazin thematisieren wir den Fachkräftemangel. Wir wollen damit in der Region für die Thematik sensibilisieren. Zudem führen wir den Zürcher Oberländer Lehrlingswettbewerb durch – einen Sprungbrettanlass für junge Leute, die in den Arbeitsmarkt eintreten. Neu zeigen wir mit dem Verein Pro duale Berufsbildung auch bereits auf Mittelschulstufe attraktive Alternativen zur rein akademischen Ausbildung auf. Und schliesslich stehen wir den Unternehmen der Region mit Innovationsprogrammen zur Seite.

Die Standortförderung Zürioberland setzt sich für Produkte aus der Region sowie die Unterstützung von Wirtschaft, Kultur und Tourismus im Zürcher Oberland ein.

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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