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Gesellschaft

«Am besten beginnt man nochmals bei null»

Elmar Hüppi findet, der Kanton soll den Bauern auf Augenhöhe begegnen.

Ein Acker von Elmar Hüppi ist auch ein mögliches Feuchtgebiet. Dort baut er Futter für seine Kühe an.

Seraina Boner

«Am besten beginnt man nochmals bei null»

Bauer über Feuchtgebiete im Oberland

Elmar Hüppi hat dafür gekämpft, dass betroffene Landwirte vom Kanton über geplante Feuchtgebiete informiert werden. Die Bauern dürfe man in dieser Frage nicht ignorieren.

Bettina Schnider

Elmar Hüppi, am Dienstagabend hat Marco Pezzatti, Amtschef des Amts für Landschaft und Natur, in Gossau die Pläne des Kantons zu den «Prioritären Potenzialflächen für Feuchtgebiete» (PPF) erklärt. War es für Sie ein gelungener Anlass?
Elmar Hüppi: Ja, ich bin sehr zufrieden, vor allem mit der angeregten Diskussion und dem grossen Besucheraufkommen. Natürlich sind nach wie vor viele Fragen offen, die man zum jetzigen Zeitpunkt wohl auch noch nicht beantworten kann. Aber es zeigt, dass unsere IG Pro Kulturland neuen Drive in die Debatte gebracht hat. Das hohe Besucheraufkommen ist ein deutliches Zeichen: Die Bauern sind unzufrieden. Das darf man nicht ignorieren.

Sie beschäftigen sich schon länger mit den PPF. Gab es für Sie trotzdem Neuigkeiten?
Ja, unter anderem den Fahrplan für die Gesamtplanung im Gossauer Riet. Hier plant der Kanton, bald das Gespräch mit betroffenen Landbesitzern zu suchen. Auch sind wir bisher davon ausgegangen, dass die PPF-Flächen einfach so in Stein gemeisselt sind. Nun hat man uns signalisiert, dass es im Einzelfall abgeklärt wird. Und jede Parzelle ist ein Einzelfall. Das sind natürlich erfreuliche Neuigkeiten. Trotzdem sollte man beim Kanton nochmals über die Bücher.

Weshalb?
Am besten beginnt man nochmals bei null beim Projekt der Potenzialflächen. Und dann soll der Kanton zusammen mit den Bauern nach tragbaren Lösungen suchen. Jetzt hat man uns nämlich einfach vor vollendete Tatsachen gestellt, die Flächen sind festgesetzt. Dieser Umgang von oben herab ist leider typisch.

Was könnte der Kanton noch tun, um die betroffenen Landwirte zu unterstützen?

Er könnte den Bauern bei der Administration helfen in Bezug auf die CO₂-Speicherung und den Handel mit CO₂-Zertifikaten. Das wäre eine zeitgemässe und wirkungsvolle Beratung, welche solche PPF-Flächen fördern könnte. Denn im Moorboden wird viel CO₂ gespeichert. 

Zur Person: Elmar Hüppi ist Landwirt aus Herschmettlen. Eines seiner Felder ist ebenfalls als Potenzialfläche für Feuchtgebiete bezeichnet. Dort baut er bisher Futter für seine Kühe an. Er ist Präsident der IG Pro Kulturland.

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