Gesellschaft

«African Spirit» in Illnau-Effretikon

Während der nächsten 14 Tage finden die Kulturwochen in Effretikon statt. In diesem Jahr steht der Kontinent Afrika im Mittelpunkt. Am Montag ging im Stadthaus gemeinsam mit dem Stadtpräsidenten Marco Nuzzi (FDP) die Eröffnung über die Bühne.

Im Stadthaus sind mitunter bunte Bilder von verschiedenen afrikanischen Künstlern zu finden., Bei der Eröffnung der Kulturwochen war auch Stadtpräsident Marco Nuzzi (FDP) vor Ort und hielt eine Rede., Protagonist des Abends war der Lyriker Tozi Madzima, der sich in Illnau und Simbabwe zuhause fühlt.

Bild: Luca Da Rugna

«African Spirit» in Illnau-Effretikon

Muntere Tänze, Spiele, eine Modeschau, ein Markt, und Filmabende. Das Stadthaus Illnau-Effretikon verwandelt sich für die nächsten zwei Wochen zum regionalen Zentrum für afrikanische Kunst und Kultur. Am Montagabend gab sich der neue Stadtpräsident Marco Nuzzi (FDP) die Ehre und eröffnete das jährliche Grossereignis mit einer kurzen Ansprache.

«Es freut mich, zum ersten Mal die traditionellen Kulturwochen eröffnen zu dürfen und ich glaube, dass die nächsten 13 Tage im Zeichen der Vielfalt die Menschen näher zusammenbringen», sagte Nuzzi.

Einen speziellen Dank richtete er an den Alt-Stadtpräsidenten Ueli Müller, die Projektkoordinatorin Maria José Rensch, die Künstler sowie die Sponsoren, die den «African Spirit» in Effretikon überhaupt ermöglicht haben.

Die Einkünfte der nächsten zwei Wochen fliessen wie jedes Jahr an Entwicklungsprojekte. In diesem Jahr selbsterklärend nach Afrika. Im nächsten Jahr wird der Raum Osteuropa im Zentrum stehen.

Willkommen in Afrika!

Eröffnet wurden die Kulturwochen 2022 mit der Vernissage «Africa – the light continent». Der dazugehörige Protagonist, Tozi Madzima, leitete das Publikum gekonnt und voller Energie durch den Abend. «Willkommen in Afrika!», so der Illnauer, der mit 17 Jahren von Simbabwe nach Illnau zu Gasteltern kam.

Eine gebastelte Kyburg in Kleinformat steht auf einem Tisch.

«Heute lebe ich in Zürich, doch meine wahren Heimatorte sind Illnau und Simbabwe.» Der Lichtdesigner, Lyriker und Musiker ist Kurator der Ausstellung «Africa – the light continent», die mit ausgestellten Werken die Reflexion anregen und neue Impulse zur Identität der heutigen afrikanischen Kunst geben soll.

Unter anderem sind im Stadthaus eine etwas spezielle Kyburg, ein Leuchtturm sowie Bilder und Fotografien von diversen afrikanischen und europäischen Künstlerinnen und Künstlern zu finden.

Sprechgesang mit Harfenmusik

Für das Highlight des Abends sorgte der Kurator gleich selbst. Dies mit einer äusserst speziellen Form von Unterhaltung. Madzima schreibt lyrische Texte, also eine Form Sprechgesang oder Rap, die er in Begleitung von Harfenmusik vorträgt. Seine lockere Art und Ausstrahlung sind ihm dabei besonders dienlich.

Insgesamt waren es sieben Texte aus seinem Poesieband «Lyricalspark», die er als Inspiration, Motivation und Ode an das Leben bezeichnet. «Kann hier überhaupt jemand Englisch?», meinte er scherzhaft. Dann stellte Madzima die Kraft seiner Stimme vor.

«Causing a shock when I make my strike, just like a shark when I take my bite
From the depths of the deep to the broad day light, I’m practicing to get my timing right.»

«Time is an Illusion, I’m a Illusion, yes, we are….
Step out of your head, Step in to your heart.»

Zwei Abschnitte von englischen Versen in auf einem weissen Blatt.

Rhythmisch, gekonnt, voller Energie und mit stilvollen Bewegungen, unterhielt der Illnauer aus Simbabwe so ein zunächst etwas verkrampftes Publikum, das mit jedem Lied etwas lockerer wurde. Zum Schluss meinte Tozi Madzima schmunzelnd: «Nun gibt es noch ein Konzert für den Gaumen, bei dem es sich nicht um eine Illusion handelt.»

Damit war das Apéro-Buffet gemeint, das voll von afrikanischen Speisen war. Dazu gab es unter anderem Fanta aus Afrika, das vom Geschmack her durchaus Ähnlichkeiten mit Aperol hat. Nur, dass es keinerlei Alkohol enthält.

Die Kulturwochen 2022 sind ein Gemeinschaftswerk. Sie werden vom Verein Forum 21, den beiden Landeskirchen, dem Verein Lebensphase 3, dem Bibliotheksverein, dem Robinsonspielplatz, dem Familienverein Effretikon, der Ludothek, dem Stadtkino und der städtischen Jugendarbeit organisiert. Der Reinerlös fliesst an die 2022 von der Stadt, den Landeskirchen und dem Solidarbasar Effretikon unterstützten Entwicklungsprojekte in verschiedenen afrikanischen Ländern. Bis zum 25. September finden jeden Nachmittag oder Abend dazu passende Events statt. Das detaillierte Programm finden Sie unter https://www.ilef.ch/kulturwochen.

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