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Gesellschaft

Erste Bauetappe erfolgreich beendet

Die Rudolf Steiner Schule Zürcher Oberland in Wetzikon feiert den Abschluss der ersten Etappe ihres grossen Umbauprojektes. Obwohl der Neubau mitten in der Pandemie über die Bühne ging, konnten die projektierten Baukosten sogar noch gesenkt werden.

Das Einweihungsfest der Rudolf Steiner schule in Wetzikon vom Samstag., Das Einweihungsfest der Rudolf Steiner Schule in Wetzikon vom Samstag., Die Werkstätten im neuen Gebäude sind für die Arbeit mit Ton und Metall eingerichtet., Die Architektur ist von der Form einer Wabe inspiriert.

Foto: Mirjam Müller

Erste Bauetappe erfolgreich beendet

Die rhythmischen Klänge einer Gruppe Schüler mit Djembes eröffnen die Feierlichkeiten der Wetziker Rudolf Steiner Schule an diesem sonnigen Samstagmorgen. Roland Kurath, Präsident der Freien Schulvereinigung Zürcher Oberland, steht auf der Aussentreppe und richtet seinen Dank zuerst an die Spender und privaten Darlehensgeber.

Schüler, Eltern und Gönner sind gekommen um einen ersten Blick in die neu erstellten Gebäude zu werfen. Nach etwa einem Jahr Bauzeit ist die erste Bauetappe bis auf die Freispielflächen im Aussenbereich abgeschlossen. Die zwei fast rund wirkenden polygonen Räume im Obergeschoss, sollen bald die erste und zweite Klasse beherbergen.

Laut Lukas Wunderlich, Mitglied der Schulleitung und Leiter des Ressorts Zukunftsentwicklung, sei die architektonische Form von der Form einer Wabe und des Kreises inspiriert und soll Behütung symbolisieren.

Innen und Aussen ergänzen sich

Der Aussenbereich ist Teil des Klassenzimmers und ist daher in jedem Zimmer über einen direkten Ausgang erschlossen. Zudem sei der Spielplatz auch ein Bindeglied zum dahinter liegenden Kindergarten, da sich dort die Bereiche vermischen, so Wunderlich.

Die gleiche Erweiterung des Raumes nach aussen findet sich auch bei den Werkstätten im Erdgeschoss wieder. Hier können die Schüler dank des breiten Vordaches auch im Aussenbereich geschützt arbeiten. Die Werkstätten im neuen Gebäude sind für die Arbeit mit Ton und Metall eingerichtet und enthalten neben Brennöfen für Töpferarbeiten auch eine komplette Esse.

In den Werkstätten und Ateliers erhalten die Schüler der siebten bis zehnten Klasse aufbauende Lehrgänge in fünf Bereichen: Textil, Ton, Holz, Metall und Malen. So lernen die Schüler etwa zu Schweissen oder wie man Stahl härtet. Dies ermögliche es den Schülern eigene Ideen umzusetzen, aber es führe auch zu einem Bewusstsein für die Herstellung von Materialien, sagt Wunderlich.

Trotz Pandemie tiefere Baukosten

Im Rahmen des Handwerkunterrichts konnten die Oberstufenschüler auch bei der Fertigstellung des Neubaus mithelfen. Etwa das Anbringen des Dämmmaterials oder die Verkleidung der Aussenfassade mit Holz wurde von Schülern und Eltern erledigt. «Dadurch war es uns möglich, die Kostenschätzung von drei Millionen auch durch Eigenleistung, um über 100.000 Franken zu senken », so Wunderlich.

Glücklicherweise sei ein Grossteil des Materialkaufs vor Beginn der Coronakrise getätigt worden, sagt er weiter. Dadurch wirkten sich die pandemiebedingt steigenden Materialkosten im Baubereich nicht auf den Preis aus. Einzig beim Holz habe es Lieferverzögerungen gegeben, wodurch die geplante Fertigstellung in den Sommerferien nicht mehr realisierbar war.

Auch allgemein konnte die Schule die Auswirkungen der Pandemie gut bewältigen. Da die Schulgelder einkommensabhängig sind und bei Veränderungen der finanziellen Lage der Eltern entsprechend angepasst werden, sei das nicht selbstverständlich, sagt Wunderlich. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage steigen die Schülerzahlen. Dies liege nicht zuletzt am Angebot des dreizehnten Schuljahres mit Maturvorbereitung. Dadurch müssen die Schüler nicht mehr vor der Matura an die öffentliche Schule wechseln.

Nach einer Stunde sind die Führungen durch die neuen Räume zu Ende. Die Besucher finden sich allmählich auf dem zentralen Platz ein, wo zum Abschluss der Feier ein Mittagessen auf sie wartet.

In der zweiten Bauetappe soll der alte Pavillon in zwei Teilschritten abgerissen und durch einen dreistöckigen Neubau ersetzt werden. In diesem soll neben der Holzwerkstatt im Erdgeschoss auch Ateliers zum Malen und für textiles Gestalten Platz finden. In die mittlere Etage kommen die naturwissenschaftlichen Labore für Chemie- und Physikunterricht. Die beiden neuen Gebäude sollen später über eine Brücke miteinander verbunden werden.

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