Opernball mit Tradition, Neujahrsball mit Moderne
Für das vornehme Ustermer Publikum bietet das noch junge Jahr gleich zwei Tanzbälle. Während der traditionelle Neujahrsball schon fest ins Ustermer Programm gehört, feierte der Opernball im Jahr 2017 Premiere. Nun findet er am 2. Februar zum zweiten Mal statt.
«Die Stadt verträgt zwei Tanzbälle.»
Brigitte Oertli, Organisatorin Neujahrsball
Organisatorin des Opernballs Uster ist Eleonore Bunschi. Am Neujahrsball sei sie zwar nie gewesen, doch sie verfolge seit zwei Jahren die Berichterstattung darüber. Ihr Fazit: «Wir haben festgestellt, dass unser Opernball ein anderes Publikum anspricht. Ein Publikum, welches weniger neuzeitliche Trends sucht, sondern sich von traditioneller Kultur angezogen fühlt .» Den Neujahrsball sehe sie deswegen nicht als Konkurrenzveranstaltung. Wegen der grossen Unterschiede sei aber auch eine Zusammenarbeit «schwer vorstellbar», sagt Bunschi.
Tanzmusik für jüngere
Brigitte Oertli, Mitorganisatorin des Neujahrsballs Uster, sieht die beiden Anlässe auch nicht als Konkurrenzveranstaltung. «Schon die beiden Namen ‹Neujahrsball› und ‹Opernball› sprechen verschiedene Zielgruppen an.» So sei wohl auch der Fokus ein anderer, vermutet Oertli. Beim Opernball, welcher ein Vereinsanlass ist und welcher alle zwei Jahre stattfindet, liege dieser gemäss Programm auf den Darbietungen.
Der traditionsreiche Neujahrsball Uster, der aus dem Gewerbeball entstanden ist und vom Gewerbeverband Uster als Patronatspartner unterstützt wird, stehe für Tanz, Geselligkeit und Kulinarik. «Uster hat so ein grosses Einzugsgebiet. Die Stadt verträgt zwei Tanzbälle», so Oertli.
Das Video zum Neujahrsball 2019:
Am Opernball wird sie in rund einer Woche auch dabei sein. Vielleicht treffe sie ja dort Eleonore Bunschi und es komme dabei zu einem Austausch zwischen den Organisatorinnen. Geplant sei das aber nicht. Ob sie etwas von dem anderen Ustermer Ball lernen könne, werde sich zeigen. Sie freue sich auf jeden Fall auf den Abend.
115 Batterienkerzen
Für Eleonore Bunschi gibt es bis dahin noch einiges zu dekorieren, um den Opernballsaal ein traditionelles Antlitz zu verpassen: «Wir werden 300 mit Schleifen verzierte Hussen über die Stühle legen und mein Mann wird die Kordeln für den roten Teppich besorgen», beschreibt sie die momentane Vorbereitung. Bei den Vorbereitungen wird sie von 40 Helfern unterstützt. Rund ein halbes Jahr sei sie schon an der Arbeit um den Ball auf die Beine zu stellen, so Bunschi.
Feuerpolizeiliche Vorschriften zwingen Bunschi aber zu Anpassungen an die Moderne: «115 Batterienkerzen musste ich in die silbernen Kerzenständer stecken. Echte Kerzen auf den Tischen sind nur in unseren Windlichtern erlaubt.» Damit hat Bunschi aber keine Probleme. Sie verstehe, dass die Sicherheit im Vordergrund stehe.
Explizite Benimmregeln gebe es am Opernball nicht. «Die Gäste sind doch alles gut erzogene Leute. Ein Opernball hat eine vornehme Ausstrahlung.» Auch bei den Kleidervorschriften vertraut Bunschi auf das Gespür ihrer Gäste. «Die Frauen kommen in langen Kleidern, die Männer im schwarzen Anzug.» Das habe schon vor zwei Jahren gut geklappt.
Tanzen oder nicht tanzen
Tanzunwillige Gäste dürfen sitzen bleiben. Tanzfreudige ohne Tanzpartner, das seien vor allem Frauen, können dies bei der Anmeldung angeben und werden dann von «Taxi-Dancers» aufgefordert. Taxi-Dancers sind ausgebildete Tänzer, die für einen Anlass engagiert werden können.
Auch Brigitte Oertil wird an dem Anlass tanzen. «Vielleicht werde ich auch auf einen Taxi-Dancer zurückgreifen.»
Eleonore Bunschi sagt: «Wir wollen aber keine rote Linie zwischen Tänzer und Nicht-Tänzer schaffen.» Dafür sorgen auch die musikalische Unterhaltung und die Tanzvorstellungen.
Den Bedarf für zwei Tanzbälle innert drei Wochen sieht Bunschi auch gegeben: «Schon vor zwei Jahren war der Opernball mit 300 Gästen total ausgebucht.» Und auch dieses Jahr können zurzeit nur noch 15 Plätze angeboten werden. «Ein Opernball ist etwas, was Zürich schon lange hat und in Uster fehlte», so Bunschi.
Der Opernball 2019
Am Samstag, 2. Februar, findet der Opernball Uster im Stadthofsaal statt. Der Anlass beginnt um 18 Uhr. Musikalisch bieten das «Candle Light Orchestra» aus Hinwil, der Konzertchor des «Sängerbunds Uster» und das Pfäffiker Ensemble «Quattro Colori» Unterhaltung. Zudem tritt die Ballettschule «Tanz-Atelier» aus Dübendorf auf. Der Preis pro Ballkarte beträgt 120 Franken pro Person. Nachtessen und Apéro sind im Preis inbegriffen.